Ziel der Ex-In-Ausbildung
Meine Ausbildung als Ex-In-Peer habe ich beim Paritätischen Wohlfahrtsverband abgeschlossen. Die Ausbildung heißt Ex-In-Ausbildung als Genesungsbegleiterin. Das Ziel der Ex-In-Ausbildung ist, in Zusammenarbeit mit de(m/n) betroffenen Klient(inn)en, deren positiv gesundheitsfördernde Faktoren und Resilienz, zusammen mit dem sie/ihn betreuenden Expertenteam herauszuarbeiten, diese zu fördern und durch ausreichende Stabilisierung nach einer Erkrankung, als Gegengewicht zur bestehenden Krankheit aktiv aufzubauen. Der/die Patient(in) erreicht damit in der Regel mehr Stabilität und die Rückfallhäufigkeit sowie Zeiten von Krankenhausaufenthalten nehmen so erheblich ab.
Die Ex-In-Ausbildung selbst
Voraussetzung zur Teilnahme an der EX-In-Ausbildung ist, dass man seine eigenen Lebenskrisen stabil überwinden konnte, sowie ein würdevoller Umgang mit Nächstenliebe für arme und erkrankte Menschen. In der Ausbildung lernte ich, mein eigenerlebtes Wissen über meine Krankheitssituation mit den Mitschülern zu reflektieren und durch deren Gruppenwissen zu ergänzen. Hinzu kamen noch das Fachwissen der Ausbilder(innen) über medizinische und pharmakologische Grundkenntnisse, gesetzliche Bestimmungen und erste praktische Erfahrungen in mehreren Praktika. Zur Prüfung erstellten wir ein fachlich orientiertes Portfolio (meiner kleinen Doktorarbeit (;-)) ) unseres gesamten, auch gesundheitlichen Lebensweges. Darin beurteilten wir sach- und fachgerecht unsere eigene Lebenssituation bis zur Prüfung, analysierten unsere Gesundheitssituation mit dem bis dahin gelernten Ex-In-Wissen, beschrieben unsere mögliche Therapie unter Berücksichtigung des in der Ausbildung erlernten Wissens und wagten schlussendlich eine Selbstprognose für unser zukünftiges Leben. Wir vereinbarten, dass wir unser eigenes Portfolio von Zeit zu Zeit selbst wieder ergänzen und uns unser Erlerntes so immer wieder vor Augen halten und reflektieren. Die Ausbildung schließt mit der Zertifizierung zu(m/r) Ex-In-Peer als Genesungsbegleiter(in) ab. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser einzigartigen Ausbildung kann man in der Psychiatrie, in psychosozialen Einrichtungen, in Beratungseinrichtungen, in Behörden und später auch als Dozent(in) arbeiten.
Meine Tätigkeit als Ex-In-Peer
Ich arbeite seit dem Jahr 2018 in einer Einrichtung, die zur Kurve GmbH gehört und die ehrenamtlich alte, schwerst- und demenzkranke Menschen betreut. Ich betreute seit Mai 2018 eine psychisch und körperlich behinderte Frau und begleitete sie zu Arztbesuchen, bei Einkäufen, auf Spaziergängen, führte mit ihr Gespräche und begleitete sie auf ihrem Lebensweg. Seit Januar 2021 wurde daraus ihre Sterbebegleitung auf einer Palliativstation, dann im Pflegeheim, wo sie am 28. Juli 2022 an ihrer COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) verstarb.
Aktuell
Derzeit mache ich bei einer Akademie in Berlin Kreuzberg, ein erfolgreiches Studium zur Psychologischen Beraterin.
Zukunft
Zukünftig möchte ich wieder bei einem sozialen Träger arbeiten. Auch habe ich vor, eine staatlich anerkannte Ausbildung als Heilpädagogin zu absolvieren und danach einen Bachelor-Studiengang zu belegen, der sich an sozialer Arbeit orientiert. Sollte mir dies möglich sein, wünsche ich mir dies als Basis für meine akademische Laufbahn nutzen zu können.
